Am 17.05.2022 war der IDAHOBIT. Es ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi. Inter- und Transphobie. Ein Tag, der auf die in Teilen der Gesellschaft immer noch bestehenden Ablehnungen gegen Mitglieder der LGBTQIA-Gemeinde aufmerksam machen soll.
Ist das nötig, fragen sich sicher viele. Ist es nicht schon alles viel besser geworden und sind doch viel toleranter als früher? Leider ist das nicht die Realität. Wobei ich mich über den Begriff "Toleranz" in einem separaten Blogbeitrag noch einmal ausführlich auslassen werde.
Tatsächlich belegen die Kriminalstatistiken nach wie vor viel zu viele Übergriffe auf Menschen, die nicht der heteronormativen "Vorgabe" entsprechen.
Laut Bundesinnenministerium gab es fast 800 Straftaten mit Hasskriminalität im Jahr 2020 und damit ein Anstieg um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorjahr.
Und in den Statistiken tauchen auch nur die Übergriffe auf, die tatsächlich zur Anzeige gebracht werden. Die Dunkelziffer wird sehr groß sein. Vielfach wird dabei auch Diskriminierung durch die Polizei gefürchtet. Und in vielen Statistiken (eine Ausnahme Berlin) werden die Ursachen von Homo-, Bi-, Inter- oder Transphobie nicht explizit als Hintergrund genannt.
Dazu kommt, dass es für viele Betroffene leider oft ein Bestandteil des Alltags ist, diskriminiert zu werden. Und damit steigt für viele betroffene Menschen das Risiko an komplexen psychischen und körperlichen Erkrankungen.
Übergriffe bestehen in der Regel aus verbalen Angriffen, aber leider auch nicht selten in körperlicher Gewalt. Weder das eine noch das andere ist in irgendeiner Form zu akzeptieren. Der größte Anteil der Übergriffe erfolgt gegen trans Menschen. Diese sind in der Öffentlichkeit meist leichter zu identifizieren als Menschen mit einer sexuellen Orientierung, die vom heterosexuellen abweicht.
Egal, welche Motivation die Menschen haben, die unter einer der Phobien "leiden", rechtfertigt es in keinem Fall irgendeine Form der Diskriminierung. Daher braucht man auch solche Tage wie den IDAHOBIT, um den Rest der Gesellschaft zu sensibilisieren und perspektivisch mehr Unterstützung zu erhalten. Unterstützung, um die homo-, bi-, inter- oder transphoben Menschen zu einer ganz kleinen Minderheit zu machen.
(Quellen: Berliner Monitoring "Trans- und homophobe Gewalt",
Studie zum Wohlbefinden LSBTIQ* der Frankfurt UAS)
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